Quo Vadis? Neue Wege der Schweizergeschichte
Freitag, 8. Februar 2013, 17:30-19:00, Auditorium B (Eintritt frei)
In den letzten Jahren erschienen verschiedene neue Monographien zur Schweizergeschichte. Dieser historiographische Boom deutet darauf hin, dass das Genre der Nationalstaatsgeschichte doch nicht so problematisch ist, wie dies in der Schweizerischen Zeitschrift für Geschichte 2009 noch vermutet wurde (vol. 59/1).
Ausgehend von dieser historiographischen Konjunktur möchte das Diskussionspanel – organisiert von der Traverse und der SZG – eine Debatte über die aktuellen Perspektiven der Schweizergeschichte anstossen. Ausgangspunkt sind die Ergebnisse dreier aktueller kollektiver Forschungsvorhaben: den in der traverse erschienenen historiographischen Bilanzen (2010: Wirtschaftsgeschichte; 2011: Sozialgeschichte; 2012: Kulturgeschichte; 2013: Politikgeschichte), der von Georg Kreis herausgegebenen neuen Schweizergeschichte (2012) sowie der neuen Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Schweiz im 20. Jahrhundert, die von der Schweizerischen Gesellschaft für Wirtschafts- und Sozialgeschichte herausgegeben wird (2012).
Diese drei grundlegenden Publikationen versuchen, die älteren Referenzwerke aus den 1980er Jahre auf den neusten Stand zu bringen – sie schliessen in diesem Sinne an die Geschichte der Schweiz und der Schweizer (1983-86), die Wirtschaftsgeschichte von Jean-François Bergier (1983-84) und die historiographische Bilanz zur Geschichtsforschung in der Schweiz (1992) an.
Im Rahmen des Panels sollen eine Reihe von Fragen aufgeworfen und diskutiert werden. Welche Bilanz lässt sich also aus der jüngsten Generation schweizergeschichtlicher Forschung ziehen? Wo liegen ihre Stärken, wo allfällige Lücken? In welchen Bereichen eröffnen die neusten Überblickswerke neue Forschungsperspektiven? Welche Rolle spielen akademische Einrichtungen wie die Fachzeitschriften bei der Entwicklung innovativer Forschungsperspektiven? Wie kann die Schweizergeschichte aus dem nationalen Rahmen heraustreten und das spannungsvolle Feld zwischen lokalem und globalem Kontext adressieren? Wie kann sie beitragen zu den laufenden Bestrebungen zur Globalisierung der Geschichtsschreibung?
TeilnehmerInnen
- Georg Kreis, Emeritierter Professor der Universität Basel: Eine neue "Geschichte der Schweiz"
- Béatrice Veyrassat, Universität Genf: L'histoire économique de la Suisse au 20e siècle
- Mario König, Zeitschrift Traverse
Organisation und Moderation
- Matthieu Leimgruber, Professor für Wirtschaftsgeschichte an der Universität Genf (Paul Bairoch Institut)
- Martin Lengwiler, Professor für Neuere Allgemeine Geschichte an der Universität Basel