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Universitäre Forschung, globale Perspektiven und lokale Geschichte – Mésalliance oder verkanntes Potenzial?

Freitag, 8. Februar 2013, 17:30-19:00, Auditorium C (Eintritt frei)

Lokale Geschichte ist in der Schweiz eine Domäne von freiberuflichen HistorikerInnen. Begrifflich wird sie meist als «Lokalgeschichte» oder als «Ortsgeschichte» bezeichnet. Gemeint wird damit nicht bloss der Untersuchungsgegenstand oder die Perspektive, sondern eine bestimmte Gattung: «Lokalgeschichte» gilt als genuines Genre der Vermittlung. Damit verbinden sich Vorstellungen über Präsentation oder Schreibstil, aber auch über die potentiellen Funktionen im Bereich von Identitätsstiftung, Erinnerungskultur und Geschichtspolitik. Lokalhistorische Unternehmungen entstehen oft nicht aus wissenschaftlichen Forschungsinteressen heraus, sondern aus einem «Geschichtsbedürfnis» vor Ort, das historische Vereine oder Kommunen artikulieren und mit öffentlichen Geldern oder über Stiftungen finanzieren.


Lokale Geschichte ist heute in der Schweiz ein Feld, das ebenso reich an Impulsen und Ideen ist wie es auch an mangelnder Aufmerksamkeit und geringer Reflexion leidet. Globalgeschichte als neu etabliertes Forschungsinteresse und als produktive Perspektive spitzt die Problematik zu: Fundierte Globalgeschichte ist essentiell auf lokale Forschung angewiesen. Ist es nicht geradezu zwingend, die lokale Geschichtsschreibung zu erneuern, um eine globale Geschichte erst möglich zu machen? Welche Rolle spielen Universitäten heute in der Produktion von lokaler Geschichte, und welche könnten sie spielen?


An der Veranstaltung möchten wir kontrovers über den Impact globalgeschichtlicher Perspektiven für die Produktion von lokaler Geschichte diskutieren. Zur Debatte stehen die Konzeption, aber auch die Produktionsbedingungen lokalhistorischer Projekte, und insbesondere die Schnittstellen von lokalen/ausseruniversitären und universitären Geschichtsinteressen und ihr Potenzial. Dazu eingeladen haben wir Forschende und Publizierende innerhalb und ausserhalb von Universitäten mit einschlägigen Erfahrungen sowie Auftraggeber und Initianten lokalhistorischer Projekte.

 

TeilnehmerInnen

  • David Gaffino, freiberuflicher Historiker
  • Bruno Meier, Verleger
  • Verena Rothenbühler, freiberufliche Historikerin
  • Laurent Tissot, Professor für Zeitgeschichte an der Universität Neuenburg

Organisation

  • Abteilung der SGG «Berufsinteressen»

Moderation

  • Beatrice Schumacher, freiberufliche Historikerin